Führung: Fundamental Turnaround
Von der ökonomischen Krise zur Wettbewerbsfähigkeit von morgen
Das Unternehmen XY* steht am Rande der Insolvenz. Jahrelange Umsatzrückgänge, strategische Fehlentscheidungen und eine destruktive Führung durch den visionären, aber umsetzungsschwachen Geschäftsführer haben das Unternehmen in eine existenzielle Krise gestürzt. Während die finanziellen Reserven schwinden und die Belegschaft durch angekündigte Entlassungen zutiefst verunsichert ist, droht bald das endgültige Aus.
In dieser zugespitzten Lage wird der Sanierungsexperte Peter Müller* von einer Mehrheitsgesellschafterin hinzugezogen. Müller, bekannt als „chirurgischer Sanierer“, der auf datenbasierte Analysen und eine präzise Umsetzung statt auf pauschale Kürzungen setzt, erkennt den sofortigen Handlungsbedarf. Seine Bestandsaufnahme ist schonungslos und mündet in einem radikalen, aber strukturierten Drei-Phasen-Plan zur Rettung des Unternehmens, der bei der finanziellen Stabilisierung beginnt, die Führungsfrage in den Mittelpunkt stellt und eine vollständige kulturelle Neuausrichtung zum Ziel hat.
1. Ausgangslage und Rahmenbedingungen
Das Unternehmen XY* befindet sich in einer tiefgreifenden strukturellen und ökonomischen Krise. Bereits seit einigen Jahren verzeichneten die Umsätze einen Rückgang. Inzwischen droht der vierte Jahresfehlbetrag in Folge und die finanziellen Reserven dürften bald erschöpft sein. Ohne tiefgreifende Maßnahmen steht das Unternehmen danach vor dem endgültigen Aus.
Besonders problematisch ist die Kombination aus hohen Kosten und schwachen Ergebnissen im Vertrieb, einer erratischen Umsetzung der digitalen Transformation und dem Fehlschlag beim Einstieg ins Batteriegeschäft. Die Marge liegt weit unter dem Branchenbestwert, soll aber mittelfristig verdoppelt werden – ein derzeit unrealistisch wirkendes, ambitioniertes Ziel. Der Wettbewerbsdruck ist hoch, während die Organisation operativ wie strategisch stolpert. Die Lage ist inzwischen so prekär, dass der Ausdruck „Notfallmaßnahmen vorbereiten“ angemessen erscheint.
2. Führung und Strategie
Der aktuelle Geschäftsführer Noah Schmidt* hat sich einst einen Namen als „Held der deutschen Maschinenbauszene“ gemacht und ist vor zwei Jahren mit kühnen Visionen
angetreten. Sein Ziel war es, das Unternehmen „zu alter Größe“ zurückzuführen und „global wieder konkurrenzfähig“ zu machen. Tatsächlich blieb es jedoch bisher größtenteils bei Plänen. Die Umsetzung
seiner Strategie war inkonsistent, strukturell nicht ausreichend hinterlegt und zwischenmenschlich destruktiv. Die Integration digitaler Technologien verlief chaotisch und zentrale Projekte (z. B.
die erwähnte Batteriesparte) entwickelten sich zu Kostenfallen. Die aktuell im Gange befindliche Neuorganisation soll tief in bestehende Strukturen eingreifen, schnellere Entscheidungen ermöglichen
und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Geplant ist, das Unternehmen „zu zerschneiden und neu zusammenzusetzen“. Diese Radikalität erzeugt jedoch massiven Widerstand auf mehreren
Ebenen.
3. Mitarbeiter, Kultur und Kommunikation
Die Belegschaft ist tief verunsichert. Der Betriebsrat „schäumt“, seitdem Schmidt eine mögliche Streichung von bis zu 120 Stellen angekündigt hat. Insbesondere in der
Forschung und Entwicklung wurden Maßnahmen ergriffen, die sinnbildlich als „Licht ausknipsen“ beschrieben werden. Die Führungsriege ist intern umstritten. Es heißt, Schmidt habe sich mit potenziellen
„Bremsern“ umgeben und gleichzeitig den Vertriebsleiter vor den Kopf gestoßen. Das Management gilt vielen im Unternehmen als rücksichtslos, das Widerstand aus der Belegschaft rüde erstickt, statt ihn
konstruktiv zu bearbeiten. Eine moderne Unternehmenskultur ist nicht erkennbar. Die Tarifangestellten arbeiten bis zu vier Tage pro Woche im Homeoffice. Dies geht offenbar weder mit ausreichender
Führung noch mit klarer Zielorientierung einher.
4. Der Geschäftsführer Schmidt
Schmidt denkt nicht daran, seine Gangart zu ändern, obwohl die bisherigen Maßnahmen kaum Rückhalt finden. Eine ehrliche Reflexion über Führungsfehler findet offenbar nicht
statt. Vielmehr stellt sich die Frage, ob es nicht „längst überfällig” ist, ihn auszutauschen – eine Meinung, die vereinzelt intern laut wird. Zugleich ist er zweifellos ein Macher: Er begann vor
zwei Jahren eine tiefgreifende Veränderung durch Digitalisierung und neue Technologien, die zu Effizienzsteigerungen, neuen Geschäftsmodellen und veränderten Arbeitsweisen führen sollte. Der Schritt
der Transformation war angesichts der finanziellen Lage des Unternehmens mutig, riskant und sorgte bereits für Unruhe bei den Gesellschaftern. Ob das jedoch ausreicht, um einen nachhaltigen
Turnaround einzuleiten, ist aktuell mehr als fraglich. Visionen zu verkaufen, war bislang „das Einzige, was er gut konnte“ sagen Mitarbeiter aus der mittleren Führungsebene. Die Eigentümer verlangen:
Jetzt muss er liefern.
Riesige Probleme, der Chef ist eins davon
Anfang 2025 nimmt eine Mehrheitsgesellschafterin Kontakt zu Peter Müller* auf.
Müller wird schnell klar: Die Situation erfordert sofortiges, entschlossenes und mehrdimensionales Handeln. Seine Empfehlungen waren folgende:
Phase 1: Sofortige Stabilisierung
Phase 2: Klärung der Führungsfrage
Die Analyse macht deutlich, dass der Geschäftsführer sowohl Teil des Problems aber nicht der Lösung ist. Er ist zwar ein Visionär, jedoch ein schlechter Umsetzer und Kommunikator. Müller nennt drei realistische Optionen:
Müller und die Eigentümer sind der Meinung, dass die Option B der beste Kompromiss ist, um die vorhandene Vision nicht aus den Augen zu verlieren, aber die fatale Umsetzungsschwäche zu überwinden. Man ist sich darüber einig, dass Option A unumgänglich ist, sofern das Vertrauen nicht bereits völlig verloren gegangen ist.
Phase 3: Strategische und Kulturelle Neuausrichtung
Fazit: Die Zeit für alleinige Visionen ist abgelaufen. Das Unternehmen braucht jetzt eine Führung, die operative Exzellenz mit Empathie verbindet. Der Schlüssel zum Überleben liegt darin, die unbestreitbar notwendigen, harten Einschnitte so umzusetzen, dass die Belegschaft sie als Rettungsaktion und nicht als rücksichtslose Zerstörung wahrnimmt. Die Entscheidung über die Zukunft des Geschäftsführers ist dabei der erste und wichtigste Schritt.
Die Krise erfordert zupackendes Handeln
Die Lösung ist Peter Müller: „Wenn der Dachstuhl brennt, reicht kein Eimer Wasser. Aber man darf auch nicht das ganze Haus fluten, um das Feuer zu löschen“, sagt er.
Peter Müller ist das, was man einen chirurgischen Sanierer nennt. In einer deutschen Industrielandschaft, die oft von Konsens und Tradition geprägt ist, wirkt seine Methode wie ein Schock – aber ein heilsamer. Die einen sehen in ihm einen besessenen Rationalisten, die anderen einen pragmatischen Retter. Doch alle sind sich einig: Müller hinterlässt keine verbrannte Erde, sondern ein stabiles Fundament.
Seine Erfolgsmethodik:
Der Retter: Respektiert, gefürchtet, aber unverzichtbar
Peter Müller ist kein Wohlfühl-Manager. Er wird niemals der beliebteste Mann im Unternehmen sein. Er ist der Notarzt, den man ruft, wenn alle anderen Methoden versagt haben. Er bringt nicht nur eine harte Hand mit, sondern vor allem einen klaren Kopf und einen unbestechlichen Plan. Seine größte Leistung ist es, sterbende Unternehmen so zu restrukturieren, dass sie nicht nur überleben, sondern gestärkt aus der Krise hervorgehen. In der aktuellen Situation ist er die perfekte Besetzung als Sanierungsgeschäftsführer. Er ist derjenige, der die Visionen des CEOs in einen profitablen, operativen Plan übersetzt und diesen mit eiserner Disziplin durchsetzt. Er ist der Fels in der Brandung, der dem Unternehmen die Struktur und Klarheit zurückgibt, die es so dringend braucht.
Anmerkung vom Autor: Im Kern waren es PPGS-Innovationen, die einen spürbaren Nutzen gebracht haben und von Müller wirksam umgesetzt wurden.
Demnächst lesen Sie hier ein Interview mit Peter Müller, in dem er beschreibt, wie es ihm durch PPGS-Innovationen gelungen ist, Werte zu schaffen und zu verkaufen.
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